Professionelle Pflege als Berufswunsch
Büren (29.10.2025) - Fünf junge Menschen sitzen in dem großen Besprechungszimmer der Caritas Büren. Um es einladender zu gestalten, haben die Ausbildungskoordinatoren, Melina Westhues und Fabian Kaube, zwei Tische zu einem kleinen Quadrat zusammengerückt. Auf fünf Plätzen liegen je ein Schreibblock, ein Schokoriegel und ein isotonisches Getränk, alles gebrandet im Caritas-Look. Johanna (20 Jahre), Jannik (16), Leon (17), Oliwia (16) und Sarah (31) sind seit dem 1.09.2025 Auszubildende hier, haben bereits einen theoretischen Block in der Berufsschule absolviert, erste Erfahrungen in der Pflegepraxis gemacht und lernen heute einen Tag lang ihren neuen Arbeitgeber intensiv kennen - mit Leitbild, Unternehmensstruktur und vielen weiteren Details.
"Ziel dieses Tages ist es, unsere neuen Auszubildenden herzlich im Unternehmen willkommen zu heißen, ihnen Leitbild und Unternehmenskultur näher zu bringen sowie einen klaren Überblick über den Aufbau, Ablauf und die gegenseitigen Erwartungen innerhalb der Ausbildung zu vermitteln" sagt Fabian Kaube.
Was bewegt diese fünf von insgesamt elf neuen Auszubildenden ihre berufliche Zukunft in der Pflege bei der Caritas Büren zu sehen? Oliwia: "Auf jeden Fall wollte ich in den sozialen Bereich und mit Menschen arbeiten. Aber das Praktikum im Kindergarten war nicht so mein Ding. Danach habe ich in der Tagespflege in Büren ein Praktikum gemacht und mich direkt beworben. Dort finde ich die Atmosphäre schöner und die Gäste sind im Umgang angenehmer."
Sarah pflichtete ihr bei: "Ich habe erst eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Sozialassistentin gemacht, dann ein Praktikum im Kindergarten und habe mich dort nicht wohl gefühlt. Morgens 30 Kinder, nachmittags das Eigene - das war mir zu viel." Dann übernahm das Schicksal ihren weiteren Lebensweg: Zuerst die Pflege der Mutter, die sich nur langsam von einer komplizierten Hüft-OP erholte und danach die des vom Schlaganfall betroffenen Vaters. "Da war mir klar, dass ich Pflege kann und meine berufliche Zukunft in der professionellen Pflege sehe. Hier lerne die Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Krankheitsbildern und den entsprechenden Möglichkeiten zur Unterstützung und Betreuung." Aktuell absolviert sie ihre Ausbildung in der Caritas-Sozialstation "St. Hildegard" in Salzkotten. Als zweifache Mutter hat sie die Möglichkeit wahrgenommen ihre Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren, um Familie und Ausbildung unter einen Hut zu bekommen.
Leon sieht seine berufliche Zukunft in der ambulanten Pflege: "Da hat man so viele unterschiedliche Begegnungen am Tag, so viele Eindrücke, da wird es nicht langweilig. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Und seit ich denken kann, wollte ich im sozialen Bereich arbeiten - also passt das doch super." Und seine ersten Berührungen mit der Arbeit in einer Sozialstation haben ihn in seiner Berufsplanung bestätigt.
Johanna hat sich in der Gesellschaft älterer jeher wohlgefühlt und diese immer gerne unterstützt. Deswegen machte sie mit 16 Jahren ein Praktikum in einem Altenheim in Borchen. Das war wegweisend für ihre Berufswahl. Auch sie hat bereits die Ausbildung zur staatlich anerkannten Sozialassistentin abgeschlossen und tut aktuell Dienst im Altenheim Haus "Emma Rose" in Haaren, fühlt sich wohl dort und sieht ihre berufliche Zukunft eher in der stationären Pflege.
Jannik ist ähnlich motiviert. Helfen ist sein Ding und mit älteren Menschen kann er gut umgehen - selbst, wenn sie dement sind und sich mitunter irrational verhalten. Aber anders als Johanna möchte er perspektivisch in der ambulanten Pflege arbeiten, weil es dort abwechslungsreicher ist und man mit vielen unterschiedlichen Menschen, Schicksalen und Charakteren zu tun bekommt.
Ausbildungskoordinatorin Melina Westhues ist am Schluss der Veranstaltung zufrieden. "Ein solcher Tag ist der Grundstein für eine vertrauensvolle und professionelle Ausbildung. Unsere Auszubildenden starten bestens informiert und motiviert und wissen an wen sie sich wenden können, wenn mal Probleme auftreten."
Für die sechs weiteren Azubis, die bei der Caritas Büren im Bereich der Pflege angefangen haben, findet ebenfalls ein solcher Tag statt. Da die beiden Gruppen in unterschiedlichen Pflegeschulen in der Theorie unterrichtet werden, finden diese Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Zeitpunkten statt.